Ein Mann hat ein Verhältnis mit seiner Schwägerin – und wird tot aufgefunden… (Die böse Schwester) Ein Ganove verliert an einem äußerst ungünstigen Ort einen seiner auffälligen Jacketknöpfe… (Stellvertreter fürs Jenseits) Ein nur mäßig erfolgreicher Produzent will den Spieß umdrehen, als er mit Fotos von sich und einer Prostituierten erpresst wird… (Kongressteilnehmer) Ein verschuldeter Bauer will seiner Tochter mit der Versicherungssumme für seinen Hof das Studium finanzieren… (Liebesnest) Ein pflegebedürftiger Mann entdeckt eine Vogelspinne auf seiner Brust… (Die Vogelspinne) Als in ihrem Landhaus eingebrochen wurde, sieht eine frustrierte Ehefrau die Chance zum Mord an ihrem Mann... (Ein mörderisches Paar) Ein Anhalter ermordet in einem abgelegenen Waldstück eine Frau. Wenige Tage später wird ein mysteriöses Telefonat geführt... (Der Tod steigt ein)

Noch ein paar Minuten bis zum Film? Die Freunde verspäten sich mal wieder? Die Freundin ist grade duschen? Um solche Zeitlücken überbrücken zu können, liegt mit „Mörderische Typen 3“ wieder eine äußerst lohnenswerte Möglichkeit vor. Die vier bis neunminütigen Kurz-Krimis sind, wie auf den beiden Vorgängerfolgen, zwar für zwischendurch gedacht, rutschen deswegen aber noch lange nicht ins Belanglose oder gar Langweilige ab! In dieser kurzen Zeit wird man immer wieder überrascht durch intelligent eingebaute Wendungen, die man nicht so leicht vorhersehen konnte. So bringt die anscheinend aufopfernde Ehefrau ihren Gatten wegen des Erbes um, und die vertrauenswürdigsten Freunde fallen einem in den Rücken. Ein großes Lob an die Produzenten, die es geschafft haben, die Glaubwürdigkeit zu wahren! Trotzdem muss ich sagen, dass Folge 1 und 2 mich mehr vom Hocker gerissen haben, aber in mir haben die „Mörderischen Typen“ sowieso schon längst einen Fan gefunden.

Wieder wechseln sich Reinhard Krökel und Harald Wehmeyer in der Rolle des Erzählers ab. Beide können mit ihrer Stimme eine gewisse Spannung und Erwartungshaltung erzeugen, was sie zur Idealbesetzung für diese „Hörspielchen“ macht. Auch die anderen Sprecher von Imke Klose-Rendelfs bis Joachim Rudolf sind professionell und mit Eifer bei der Sache, bringen ihre Rollen überzeugend herüber und können alle herrlich böse sein.

Die sparsam eingesetzte Musik und die illustrierenden Geräusche sind gut in das Hörspiel integriert und runden das Ganze ab. „Packend inszeniert“ ist auf dem Cover angegeben, und das trifft es ziemlich genau, denn die Sounds begleiten nicht nur die Sprecher, sondern steigern im richtigen Moment die Spannung auf ein Höchstmaß.

Das Cover ist dieses Mal nichts für Arachnophobiker, aber die dargestellte Vogelspinne hat ihren großen Auftritt im Hörspiel 5. Ich persönlich finde die Aufmachung sehr ansprechend und auffällig genug, um mein Interesse im Laden zu wecken.

Fazit: Für Krimifans, für Leute, die sich schnell auf neue Situationen einstellen können, für Überraschungs- und Experimentierfreudige erste Wahl, für alle anderen auch höchst empfehlenswert! Ich hoffe auf baldige neue Folgen!

www.poldis-hoerspielseite.de