Ben Nevis versucht sich einmal ohne Sport und schickt die drei Detektive auf eine abenteuerliche Rätseljagd in einen amerikanischen Nationalpark.
Die Story
Mit "Feuerturm" überrascht Ben Nevis, denn keine verdeckten Fouls werden hier geboten und es gibt auch keine Pistenteufel. Dafür bietet die Folge größtenteils eine angenehme Wildnis-Atmosphäre, die gegen Ende jedoch leider etwas konstruiert wirkt.
Der Spannungsaufbau geht recht zügig voran, vom Erhalt des rätselhaften Briefes über die Ankunft im Nationalpark bis hin zu den weiterführenden Rätseln. Dabei wird das Erzähltempo nicht überzogen, doch nachdem die drei Detektive den titelgebenden Turm verlassen beginnt die Folge abzudriften - und bietet in dieser Form ein leider zu gestoßenelltes Ende, das beim ersten Hören auch leicht verwirren kann, denn es kommt in fast schon zu schneller Abfolge Stück für Stück zur Auflösung, in der es dann um Eifersucht, mehrere Pseudonyme und Spitznamen und um Gier geht. Nach einem ordentlichen Anfang rutscht die Folge dann leider durch diese Elemente auf ein "befriedigend" ab.
Die Sprecher
Lothar Grützner, Helmut Ahner, Hansi Jochmann, Renate Pichler - durchweg bekannte Namen. Rohrbeck, Wawrczeck und Fröhlich können in ihren Titelrollen einmal mehr überzeugen. Lothar Grützner als stets besoffener Mark "Jonny" Walker kommt zwar der Rolle gemäß seltsam daher und darf in den kurzen Begegnungen mit den drei Detektiven recht kurz angebunden wirken. Hansi Jochmann überzeugt einmal mehr - diesmal in der Rolle der toughen Rangerin Monica; einzig der von ihr gesprochene Schlußakt des Manuskripts mutet ein bischen übertrieben an, was jedoch eher an der Romanvorlage als an der Sprecherin liegt. Den Vogel allerdings schießt hier Helmut Ahner ab: Sein Campingwart ist leider nur kurz dabei, verbucht aber die einprägsamste Szene der Folge - wie "freundlich" er mit Kunden umgeht, ist wirklich der Knaller - und Ahner bringt das Ekelpaket wunderbar rüber.
Die Musik
Zwiespältig ist die musikalische Untermalung in dieser Folge. Auf der einen Seite stehen Stücke, die gut zu Atmosphäre und Spannung passen, auf der anderen Seite werden einige Musiken verwendet, die irgendwie nur wie "Fülltitel" wirken. Leider sehr weit von Vorzeigefolgen in dieser Hinsicht wie "Meuterei auf hoher See", "Nacht in Angst", "Labyrinth der Götter" oder "Geisterschiff" entfernt, bekommt diese Folge ein "befriedigend".
Die Effekte
Auch im Bereich der Effekte gibt es Steigerungsmöglichkeiten - zwar werden sie hier durchweg gut eingesetzt, allerdings manchmal zu dezent. Ein weiteres, vielfach bei den Fans angesprochenes Problem dieser Folge sind die Pegelschwankungen, die jedoch nach diesr Folge in diesem Maße nicht mehr auftraten. Mal flüster jemand so leise, daß man die Anlage wirklich ordentlich aufdrehen muß - und im nächsten Moment folgt ein Geräusch, begleitet von einer lauten Musik, daß man -übertrieben gesagt- vor Schreck fast vom Hocker fällt :-). Also definitv keine Folge, die sich zum Einschlafen eignet.
Fazit
Erfreulich, daß Ben Nevis versucht, auch mal jeseits der 11-Meter-Linie und schwarzen Pisten etwas für die drei Detektive zu entdecken. In dieser Hinsicht ist der "Feuerturm" auch recht gut gelungen, reicht jedoch wegen einiger Storyschwächen, einer nur mittelmäßigen Musikuntermalung und zwar guten, aber nicht überragenden Sprecherleistungen nicht an sein "Tal des Schreckens" heran. Alles in allem solide Unterhaltung, die jedoch mehr Potential innegehabt hätte.